
Weißer Bildschirm, amoklaufende Plugins und Fehlermeldungen nach einem WordPress-Update? Mit den wichtigsten Tipps und Tricks zum WordPress-Update bist Du gegen Probleme gewappnet.
Kleinere Updates spielt WordPress bereits seit Version 3.7 automatisch ein. Doch bei größeren Versionsschritten weist WordPress lediglich auf ein verfügbares Update hin, installiert es aber nicht automatisch. Dennoch solltest Du diese Updates immer schnellst möglich einspielen.
Denn die meisten Updates beheben Sicherheitslücken, die spätestens dann allgemein bekannt sind, wenn das Update zur Verfügung gestellt wird. Hacker suchen das Internet mit Bots automatisiert nach nicht aktualisierten Websites ab, um sie zu attackieren und beispielsweise zur Verbreitung von Spam oder illegalen Inhalten zu missbrauchen.
Auf Probleme vorbereitet sein, auch wenn sie selten auftreten
Andererseits kann ein übereiltes Update Dein Blog auch erst einmal lahmlegen, wenn dabei etwas schief geht – sei es nun, weil das Update selbst gestört wird, sei es, dass sich der Wartungsmodus nicht mehr abschaltet oder ein Plugin inkompatibel ist und Probleme bereitet.
In jedem Fall solltest Du auch vor kleinen Updates immer zuerst ein Backup anlegen. Oder im Falle des automatischen Updates regelmäßig Backups erstellen, um immer eine aktuelle Kopie Deiner WordPress-Installation zur Hand zu haben.
Pflichtübung: Backup von Datenbank und Dateien
Ein Backup behebt zwar das Update-Problem nicht. Aber es stellt den Zustand vor dem Updateversuch wieder her – das Blog ist also erst einmal wieder in Betrieb und Du kannst in Ruhe nach einer Lösung für das Problem suchen.
Komplett-Backup mit dem Duplicator
Eine der einfachsten Methoden, kleine bis mittelgroße WordPress-Blogs zu sichern, ist das Plugin „Duplicator“, das wir bereits im Beitrag „WordPress-Umzug: So nimmst Du Dein Blog zu STRATO mit“ ausführlich vorgestellt haben. Es sichert sowohl Datenbank als auch Dateien, eignet sich allerdings nur bedingt für sehr umfangreiche Blogs. Vor allem bei großen Bildermengen sollte man selbige separat sichern.
Dateien sichern mit BackupControl
Das Backup der Daten im WordPress-Verzeichnis Deines Webspaces ist bei STRATO besonders bequem: Alle Hosting-Pakete enthalten nämlich das Tool „STRATO BackupControl“ (Im Admin-Bereich des Accounts im Menüpunkt „Sicherheit“). BackupControl legt regelmäßig und automatisch Backups des gesamten Webspaces an.
Manuell starten lässt sich ein Backup hier aber nicht. Also solltest Du vor einem WordPress-Update kontrollieren, dass ein aktuelles Backup vorliegt.
Zurücksichern kannst Du die Dateien mit BackupControl wahlweise komplett oder auch einzeln.

Bequemes Wiederherstellen von Daten mit STRATO BackupControl.
Backup der Dateien per FTP
Eine Alternative zu BackupControl ist die herkömmliche Sicherung per FTP. Für eine Sicherung vor einem WordPress-Update genügt es eigentlich darauf zu achten, dass Du alle Dateien aus dem Verzeichnis wp-content sowie des Stammverzeichnisses sicherst. Um bei fehlgeschlagenem Backup WordPress sofort komplett wieder im vorigen Zustand herzustellen, schadet es aber nicht, auch die anderen WordPress-Verzeichnisse mit zu sichern.
Wenn Du ein Cache-Plugin einsetzt, sparst Du Dir übrigens viel Download-Zeit, wenn Du das Cache-Verzeichnis nicht mit sicherst. Und auch bei Deinen Bildern musst Du natürlich nicht bei jedem Update alle Bilder von neuen sichern. Es genügt, einem bestehenden Backup die neu hinzugekommen Bilder hinzuzufügen.
Datenbank-Backup mit phpMyAdmin
Da WordPress-Updates gelegentlich auch Veränderungen in der Datenbank vornehmen und die Datenbank Deine kompletten Blogbeiträge enthält, ist ein Update der Datenbank fast noch wichtiger als das der Dateien.
Unter dem Menüpunkt Verwaltung – Datenbankverwaltung ist bei Hosting-Paketen von STRATO das weit verbreitete Tool „phpMyAdmin“ zugänglich, mit dem Du ein Backup der Datenbank anlegen kannst. Das Sichern und Wiederherstellen von Datenbanken beschreibt der Support-Artikel „Sicherung und Rücksicherung einer MySQL Datenbank mittels phpMyAdmin“.

Datenbank-Backup mit phpMyAdmin
MySQLDumper: Alternative fürs Datenbank-Backup
Willst Du aus irgendeinem Grund phpMyAdmin nicht verwenden, bietet sich mit der Open-Source-Software „MySQLDumper“ eine bewährte und stabile Alternative. Einmal im Webspace installiert, legst Du damit Datenbank-Backups per Mausklick an. Auch das Wiederherstellen von Backups ist einfach.
Allerdings ist bei Installation solcher Tools immer erhöhte Sicherheit nötig – denn sollte es einem Hacker gelingen, Zugriff auf MySQLDumper zu bekommen, würde er nicht nur Deine Datenbank komplett kontrollieren, sondern könnte damit auch Dein WordPress-Passwort ändern und Dich damit aussperren.
Unbedingt anlegen solltest Du daher den von MySQLDumper empfohlenen und integrierten Verzeichnisschutz. Dabei solltest Du ein wirklich starkes Passwort wählen.

Datenbank-Backup und -Wiederherstellung per Mausklick mit MySQLDumper
Automatisches WordPress-Update deaktivieren?
Für fast alle Blogs ist das automatische Update von WordPress ein Segen: Es erspart viel Arbeit mit häufigen, kleinen Updateschritten und hat sich bisher als sehr zuverlässig erwiesen.
Unter manchen Bedingungen sind automatische Updates aber unerwünscht. Das kann relevant sein, wenn Du sehr viele Plugins einsetzt, was zu Inkompatibilitäten führen kann. Oder Du machst Dir Sorgen, das automatische Updates Probleme verursachen könnten, die Du beispielsweise im Urlaub nicht zeitnah bemerken und beheben könntest.
Bei einem neuen WordPress-Blog lohnt sich ein Test, ob automatische Updates prinzipiell Probleme machen könnten. Dazu gibt es das Plugin „Background Update Tester“, das aber keine absolute Garantie bietet.

Background Update Tester: identifiziert gegebenenfalls grundsätzliche Probleme
Denkbar ist ein Plugin oder ein Theme, das Schwierigkeiten mit dem automatischen Update verursacht. Eigentlich solltest Du dann besser gleich auf das betreffende Plugin oder Theme verzichten, weil es wahrscheinlich nicht WordPress-konform programmiert ist und auch andere Probleme verursachen wird.
Willst Du es dennoch einsetzen, bleibt als letzte Möglichkeit, das automatische Update zu deaktivieren und alle Updates manuell und mit vorausgegangenem Backup anzustoßen.
Auto-Update abschalten
Ohne konkreten und handfesten Grund solltest Du das automatische Update nicht ausschalten. Muss es jedoch wirklich sein, dann genügt eine zusätzliche Code-Zeile in der Datei wp-config.php im Stammverzeichnis Deiner WordPress-Installation.
Dazu fügst Du irgendwo vor der Zeile
/* That’s all, stop editing! Happy blogging. */
In der wp-config.php die folgende Code-Zeile ein:
define( ‚AUTOMATIC_UPDATER_DISABLED‘, true );
Weitere Möglichkeiten, die automatischen Updates noch detaillierter zu beeinflussen, beschreibt der WordPress-Codex unter „Automatische Hintergrund Updates einstellen“.
Erste Hilfe bei fehlgeschlagenem Update
Es ist sehr selten, aber es kommt gelegentlich vor: Ein Update bleibt hängen oder schlägt fehl. Die Folge ist ein weißer Bildschirm oder eine Fehlermeldung über ein fehlgeschlagenes Update – mit dem Resultat, dass WordPress nicht mehr zugänglich ist.
Erste Maßnahme ist dann: Wartungsmodus deaktivieren. Denn für ein Update schaltet WordPress vorübergehend in diesen Wartungsmodus, wodurch das Blog kurzzeitig nicht erreichbar ist. Gibt es beim Update Probleme, schaltet sich der Wartungsmodus möglicherweise nicht mehr automatisch ab.
Die Lösung ist ganz einfach: Verbinde Dich per FTP mit Deinem Webspace. Im Stammverzeichnis von WordPress findest Du eine Datei mit dem Namen .maintenance – diese Datei löschst Du einfach und schon ist WordPress wieder erreichbar. Du kannst Dich also wieder in die Admin-Oberfläche Deines Blogs einloggen und dort kontrollieren, ob die neue WordPress-Version installiert wurde und das Update gegebenenfalls erneut probieren. Empfehlenswert ist vor einem neuen Updateversuch, zunächst einmal den Browser-Cache sowie den Cache eines möglicherweise verwendeten Cache-Plugins zu löschen.
Macht das Update weiter Probleme, wechselst Du testweise auf eines der Standard-Themes wie Twenty Fifteen, um Dein Theme als Problemursache auszuschließen.
Sind die Probleme immer noch da, deaktivierst Du alle Plugins und startest das Update erneut. Bei Erfolg aktivierst Du die Plugins der Reihe nach wieder. Auf diese Weise kannst Du Plugins identifizieren, die möglicherweise das Problem beim Update verursacht haben. Falls Du Dich nicht in WordPress einloggen kannst, verbindest Du Dich per FTP mit Deinem Webspace, benennst vorübergehend das Verzeichnis /wp-content/plugins/ um und legst ein neues, leeres Verzeichnis /wp-content/plugins/ an. Auf diese Weise sind alle Plugins erst einmal außer Gefecht und können nicht mehr stören.
Die meisten Vorsichtsmaßnahmen sind überflüssig …
Die meisten Sicherheitsmaßnahmen sind überflüssig – unglücklicherweise weißt Du nie im Voraus, welche der Maßnahmen Dich im Notfall retten werden. Trotz zahlloser problemlos verlaufener WordPress-Updates solltest Du Dich daher immer mit Backups Deiner Daten und der WordPress-Datenbank absichern. Denn dann kostet die Rettung nur ein paar Mausklicks und Du hast das gute Gefühl, zumindest dieses Risiko ausgeschlossen zu haben.