
Du willst mit Deiner Domain umziehen oder nur einzelne URLs ändern? Mit der sogenannten .htaccess-Datei leitest Du Deine Besucher einfach auf die neue Adresse weiter.
Behindert eine Baustelle den Verkehr, wird eine Umleitung eingerichtet. Genauso solltest Du eine Weiterleitung bzw. Umleitung einrichten, wenn eine URL zeitweise oder dauerhaft nicht erreichbar ist. Andernfalls landen Deine Besucher in einer Sackgasse – auch als 404-Fehler bekannt. Dieser hat außerdem negative Auswirkungen auf Dein Ranking, weil Du Backlinks verlierst und Suchmaschinen fehlerhafte Seiten aus dem Index entfernen. Doch dazu muss es nicht kommen: Mit einer passenden .htaccess-Datei machst Du Besucher und Suchmaschinen glücklich.
.htaccess-Datei finden oder erstellen
Mit einer .htaccess-Datei kannst Du den Webserver konfigurieren, z. B. einen Verzeichnisschutz erstellen oder eben Weiterleitungen einrichten. Die Textdatei liegt meist im Hauptverzeichnis des Webspace und hat als Namen nur die Endung .htaccess (mit Punkt am Anfang!). Bei gängigen CMS mit „sprechenden“ URLs (z. B. www.meine-domain.de/ich-bin-die-ueberschrift/) wie WordPress ist die Datei bereits vorhanden.

Wenn keine .htaccess-Datei vorhanden ist, legst Du diese einfach mit einem Texteditor an. Trage dort zunächst die folgende Zeile ein, um das Modul mod_rewrite zu aktivieren:
RewriteEngine On
Alle weiteren Anweisungen gibst Du darunter ein. Wichtig: Lege ein Backup Deiner .htaccess an, bevor Du diese anpasst. Schon ein kleiner Syntax-Fehler kann dazu führen, dass Deine Website nicht mehr aufrufbar ist (HTTP Error 500).
Weiterleitungen für Domainumzug
Grundsätzlich gibt es zwei Arten: Eine temporäre Weiterleitung (Statuscode 302) kann sinnvoll sein, wenn Deine Website vorübergehend – etwa aufgrund eines Serverumzugs – nicht erreichbar ist. Meist kommen aber permanente Weiterleitungen (Statuscode 301) zum Einsatz, z. B. bei Domainumzügen oder URL-Änderungen. Damit teilst Du den Suchmaschinen mit, dass sich die Inhalte Deiner Website nun dauerhaft unter einer anderen Adresse befinden.
Mit diesem Code werden Besucher von der alten Domain auf die Startseite der neuen Domain weitergeleitet:
RewriteCond %{REQUEST_URI} (.*) RewriteRule ^(.*)$ http://www.neue-domain.de/ [L,R=301]
Wenn die Seitenstruktur der neuen Website identisch ist, kannst Du mit dieser Anweisung automatisch auf die jeweils entsprechenden Unterseiten weiterleiten:
RewriteCond %{REQUEST_URI} (.*) RewriteRule ^(.*)$ http://neue-domain.de/$1 [L,R=301]
Einzelne Unterseiten weiterleiten
Natürlich kannst Du per .htaccess auch nur Unterseiten weiterleiten. Von der alten Adresse gibst Du dabei nur den relativen Pfad (/unterseite/) und von der neuen Adresse den absoluten Pfad (https://neue-domain.de/unterseite/) an:
Redirect 301 /unterseite/ https://neue-domain.de/unterseite/
Weiterleitungen für verschlüsselte Verbindungen
Nach der SSL-Umstellung verweisen externe Links noch auf Deine unverschlüsselte Website. Daher ist es empfehlenswert, von http:// auf https:// weiterzuleiten:
RewriteCond %{HTTPS} !on RewriteRule (.*) https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI}
Webadresse ohne www
Google & Co. bevorzugen einzigartige Inhalte und sanktionieren Websites mit doppeltem Content. Wenn eine Webseite mit und ohne www aufgerufen werden kann, handelt es sich aus Sicht der Suchmaschinen um Duplicate Content. Um das zu vermeiden, kannst Du folgende Weiterleitung erstellen:
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www\.meine-domain\.de$ [NC] RewriteRule ^(.*)$ https://meine-domain.de/$1 [L,R=301]
404-Fehler müssen nicht sein
Die Beispiele haben gezeigt, wie sich „tote“ Links vermeiden lassen. In den meisten Fällen sind 301-Redirects die beste Methode für einen besucher- und suchmaschinenfreundlichen Umzug. Die .htaccess-Datei ist dafür übrigens nicht der einzige Weg: Über den STRATO Kundenlogin hast Du ebenfalls die Möglichkeit, Umleitungen einzurichten (Domains -> Domainverwaltung -> verwalten -> Umleitung einrichten). Als WordPress-Nutzer kannst Du auch ein Plugin wie Redirections installieren. Entscheide Dich aber nur für eine Methode, damit sich die Weiterleitungen nicht in die Quere kommen.